Enderle malte Kreuzweg in Mündling
 Dia-Vortrag
 Im Rahmen des Jubiläums zur 1200 Jahrfeier lud der
 Heimatverein und der Pfarrgemeinderat Mündling zu
 einem Dia-Vortrag über Kreuzwegstationen ein. Hierzu
 begrüßte Martin Gehring, Vorsitzender des Heimatvereines,
 die Referenten Hans-Herbert Aurnhammer und
 Franz Beier aus Donauwörth. Aurnhammer beschäftigt
 sich bereits seit Jahrzehnten mit Heiligenbildern und
 deren Künstlern. Kreuzwegstationen haben ihren
 Ursprung in Jerusalem. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts
 ist jede Kirche mit Kreuzwegbildern geschmückt.
 Johann Baptist Enderle (1725-1798) malte im Jahre
 1786 in der Mündlinger Johannes Täufer-Kirche den gesamten
 Kreuzweg, das Hochaltarbild und die Seitenaltäre.
 Die Ausführungen verglichen die einzelnen Kreuzwegstationen
 von Enderle mit denen des Malers und
 Pfarrers Sieger Köder aus Ellwangen (1925). Anzumerken
 ist hier, dass die Gemälde von J. B. Enderle im Barockstil
 für den Laien gut verständlich sind; die mystischen
 Darstellungen von Sieger Köder hingegen regen
 den Betrachter zum Nachdenken an, sind deswegen
 aber nicht weniger ansprechend - eben modern. Franz
 Beier stellte außerdem die Besonderheiten der Kirche,
 Kapellen und der Grotte von Mündling und Bilder des
 Ortes vor. Neben der Bilderfolge wurden auch Kreuzwegdarstellungen
 in Stein von Hans Engelhardt und
 Ernst Steinacker sowie andere Darstellungen von Emma
 Mönch und Schwester Innocentia Hummel in die Betrachtungen
 mit einbezogen. Weitere Aufnahmen zeigten
 Gemälde berühmter Meister wie Grünewald, van
 Gogh und Dürer. Kreuzwege der Umgebung, wie
 Monheim, Wolferstadt und andere ergänzten die Bilderreihe.
 Die zahlreichen Anwesenden nahmen die Vorstellung
 mit Interesse auf, besonders das Antependium
 (Altarvorderseite) des „Guten Hirten“ von J. B. Enderle
 und erfreuten sich an verteilten Unterlagen, um Kirchen
 und Bilder in Ruhe selbst in Zukunft ansehen zu können.
 Marianne Dollinger, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates,
 dankte für das Interesse und lud zu weiteren
 Vorträgen ein. Als Anerkennung sicherte Martin Gehring
 den Referenten ein Dorfchronikbuch zu, welches in Kürze
 erscheinen wird.
 Zur Person Sieger Köder: Köder wurde 1925 in Wasseralfingen
 geboren. Er ist also ein waschechter Schwabe.
 Ab 1943-1945 war er im Arbeitsdienst und geriet in
 Kriegsgefangenschaft. Anschließend studierte er in
 Stuttgart Kunstgeschichte. Im Alter von 46 Jahren wurde
 er zum Priester geweiht. Seine Leidenschaft, das Malen,
 hat er auch als Pfarrer nicht aufgegeben. Er ist jetzt im
 Ruhestand und lebt in Ellwangen. 
 
 

Die drei Organisatoren
 

                                             Im Gespräch mit unseren Herrn Pfarrer Reichert