Home
Behördeninfo
Hallenausbau
Dorffest 2013
Attraktionen
Vereinsheim
Terminkalender
Veranstaltungen
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
Ferienprogramm
Sonstiges
Ausflüge/ Vorträge
Historische Feste
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1200 Jahrfeier
Chronik
unsere Heimat
Mitglied werden
Gästebuch
Kontakt
Impressum

 1204 Jahre Gunzenheim, Mündling und Ronheim

 ● Drei Dörfer feiern gemeinsam Geburtstag 


Ronheim, Gunzenheim und Mündling treffen sich. Die Ersterwähnung der drei Dörfer liegt bereits 1204 Jahre zurück. Am Jubiläum im Jahre 2005 wurde vereinbart, sich jedes Jahr Anfang April abwechselnd in einem anderen Dorf zu treffen. Der Heimatverein Mündling lud dieses Mal Ronheim und Gunzenheim zum Jahresgedenktag ein und verband das Treffen mit einem historischen Einblick auf die Tradition des „Laubrechens“.

Martin Gehring, Vorsitzender des Heimatvereines, begrüßte
die zahlreichen Gäste und übergab das Wort an
Josef Wenninger, der konzentriert auf das Eichel- und
Geäckerrecht einging: Es stammt aus dem Jahre 1539
vom Pfalzgrafen Ottheinrich, er wies auf dessen beachtlichen
Brustumfang von 2,20 Metern hin, seine Kleidung
ist noch heute im Schlossmuseum in Neuburg zu sehen.
Weiter berichtete Wenninger von 78 „Rechtlern“, die ein
Anrecht auf Laubteile hatten. Wegen der einsetzenden
Vegetation musste das Laub bis zum „Jörgtag“, den 23.
April gerecht werden; war das wegen schlechter
Witterung nicht möglich, so musste bei der Gemeinde
ein Antrag auf Verlängerung gestellt werden. In der Karab war Mündling neben Sulzdorf und Gunzenheim alle drei Jahre zum Laubrechen an der Reihe. Die Landwirte verwendeten die Blätter als Einstreu und
konnten dadurch ihr wertvolles Stroh auch teilweise zum
Verfüttern verwenden. Dreißig bis vierzig Personen
waren zum Laubteilen, unter Aufsicht des ersten oder
zweiten Bürgermeisters, eingeteilt. Die zehn Schritt
breiten Waldabschnitte wurden mit Strohbüscheln an
Bäumen oder Ästen markiert und Nummern in die
Bäume geritzt. Anschließend wurden die Teile verlost.
Zuerst wurde das Laub zu Schloen (lange Reihen) oder
Haufen gerecht und mit Körben oder Gabeln zum
Leiterwagen gebracht und fest getreten. Am Wagen
wurden zwischen den Sprossenwänden Äste und Zweige gesteckt, um ein Durchfallen des Laubes zu verhindern. Der beladene Wagen wurde schließlich mit dünnen Stangen und Ruten beschwert, um das Herabwehen auf dem Heimweg zu verhindern. Durch die Düngung war im Laufe der Jahre

genügend Futter vorhanden, sodass die Landwirtschaft nicht mehr auf das Laub angewiesen war. Im Jahre 1963 wurde das Laubrecht durch den Staat nach Zahlung von 27000 Mark abgelöst.

Im Anschluss wurde, ergänzend zu Wenningers Vortrag, ein Film von Xaver Stegmeier gezeigt. Der Heimatverein hatte vor vier Jahren das Laubrechen in dem Umfang veranschaulicht, wie es wohl in den 60er Jahren vor sich
gegangen war. Spätestens da wurde den Anwesenden klar, dass das Laubrechen schon einige Mühe gekostet haben dürfte.

Wie es sich für eine ordentliche Geburtstagsfeier gehört, gab es bei gemütlichem Beisammensein eine deftige Brotzeit, bei der auch selbst gemachte Butter mit auf den Tisch kam.


 

 

 

 

       
       
       
       

 

ZurückWeiter
Heimatverein Mündling e.V.