Jahreshauptversammlung des Heimatvereines Mündling
e.V. Heimatforscher Josef Wenninger wurde verabschiedet
Nach der Begrüßung und Gedenken der verstorbenen Adelheid Lechner und Theresia Reitsam blickte Gehring auf die Veranstaltungen des abgelaufenen Vereinsjahres zurück und
erwähnte unter anderem den Ball der Vereine, sechs Sitzungen, sechs Treffen im Arbeitskreis „Archivierung der Dorfchronik“, die Filmvorführungen „Mündling do bin i dahoim“, die Jahreshauptversammlung und die traditionelle Maiwanderung.
Das Jahr war unter anderem geprägt von der Teilnahme an vier großen historischen Festen, an denen der Verein mit 35 bis 75 Mitwirkenden vertreten war. Man war vertreten mit
Handwerkerarbeiten wie Besenbinden, Schreinerarbeiten, Klöppeln, Handarbeiten, Spinnen von Wolle und Herstellung von Seegrasschuhen. Auch Trogbauer, Buchbinder, Drucker,
Töpfer, Weideflechter und ein Hersteller von Dekoschweinchen waren mit von der Partie. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Zimmermänner mit handgehauenen Balken und die Holzkegelbahn. Selbstangesetzte Liköre, Kinderspiele, die Kaffeebar, Ausschank und der selbstgebaute Badezuber der Vereinsjugend runden die Aktivitäten ab.
Gehring dankte allen Helfern für die Teilnahme am historischen Markt in Oettingen, am Albertus-Magnus-Fest in Lauingen, am Schwäbischwerder Kindertag sowie die Teilnahme am Stadtmauerfest in Nördlingen. Weitere Aktivitäten waren die finanzielle
Unterstützung zur Dorfplatzsanierung, Teilnahme am Fest 25 Jahre Laub und 125 Jahre Lourdesgrotte in Mündling, das Kinderprogramm mit Straßenkreidemalen und Stadelkino. Der
Heimatabend, mit Rückblick auf 20-Jahre Aktivitäten des Heimatvereines Mündling e.V., die Teilnahme am Weihnachtsmarkt in Amerdingen und die 6. Sitzung zugleich Weihnachtsfeier,
rundeten die Veranstaltungen des Vereinsjahres ab.
Die Ausführungen von Bürgermeister Wolfgang Kilian wurden vorgezogen, da er noch zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr nach Harburg musste. Er meinte, wir
haben vom Vorsitzenden Martin Gehring das Bild eines überaus aktiven Vereines bekommen. Im Stadtbereich gibt es drei Heimatvereine und jeder hat unterschiedliche Schwerpunkte.
Harburg veranstaltet Feste, wie das Bock- und Brückenfest, Mündling begleitet Feste und macht Heimatpflege und Ebermergen kümmert sich rein um Heimatpflege; d.h. der Verein
beschränkt sich auf Dinge aus dem Dorfleben. Der Film über Mündling fand seine Zustimmung, er bemerkte aber, dass alle Austragshäuschen die drauf waren jetzt leer stehen. Auch die Abhaltung des Ferienprogrammes und die finanzielle Unterstützung zur Umgestaltung der Anlage am Dorfbrunnen lobte er.
Seinen Worten zufolge wird die geplante Halle noch ein Thema. Sein Dank galt dem Verein für die Bepflanzung. Die Pflanzen und eine Brotzeit für die Landschaftsgärtner wurden von
der Stadt bezahlt. Der Ausgleich ist, seinen Worten zufolge kein reiner Mündlinger Ökoausgleich. Falls diese Fläche nicht für den Bau der geplanten Lagerhalle benötigt wird, kann diese auch für andere Projekte oder für Baugebiete verwendet werden.
Der Ökoausgleich wird verzinst; d.h. man bekommt einen Bonus in Form von Vergrößerung der Fläche. Kilian erwähnte noch ein Gespräch mit Herrn Miller der Raiffeisenbank DON.
Herr Miller sagte ihm zu, dass die Bank für jede Lösung, die im Dorf gefunden wird, offen ist. Das Lagerhaus steht derzeit noch nicht zum Verkauf. Sollte der Betrieb des Lagerhauses in
Mündling mal aufgegeben werden, so wird der Heimatverein wohlwollend berücksichtigt. Die Stadt und die beiden Mündlinger Stadträte sind bereit auch jede andere Lösung mitzutragen.
Er meinte: Warten wir ab was die bereits laufende dritte Bauvoranfrage bringt, die seit Herbst im Landratsamt liegt. Es gibt für alle Beteiligten derzeit keine befriedigende Lösung. Sein
Dank galt noch der amtierenden und der neu gewählten Vorstandschaft. Schriftführer Johann Aucktor gab einen kurzen Rückblick auf die letztjährige Jahreshauptversammlung. Anschließend legte Kassiererin Brigitte Litzel die positiven Finanzen des Vereines
ausführlich dar. Kassenprüferin Helga Kollmann betonte, dass die Kasse vorbildlich, übersichtlich und tadellos geführt wird, weshalb sie der Kassiererin Entlastung erteilen kann. Sie schlug auch die Entlastung der Vorstandschaft durch die anwesenden
Mitglieder vor. Diese erfolgte einstimmig.
Gehring zeigte folgende Termine für 2017 auf: Mai- Flurwanderung, Nachfeier Stadtmauerfest Nördlingen im Pfarrgarten,Teilnahme am 60-jährigen Gründungsfest der Schützen
„Edelweiß Mündling“, das Ritterfest in Ladis, Ferienprogramm, ein Ausflug, ein Vortrag von Kreisheimatpfleger Dettweiler und das gemeinsames Gestalten des Adventskalenders am ehemaligen Schulhaus. Weiter berichtete er über die Fortführung der Archivierungsarbeiten, Beschilderung von Flurnamen und Errichtung einiger Flurbänke. Als neues Vereinsmitglied konnte Vereinswirt Tobias Fischer gewonnen werden.
Bei den anschließenden Neuwahlen wurden Andrea Riedelsheimer als 2. Vorsitzende, Brigitte Litzel als Kassiererin, Helga Kollmann und Josef Fritz als Kassenprüfer in ihren Ämtern bestätigt. Zu Beisitzern wurden Klemens Aucktor, Christine Litzel, Petra Rieger, Gabi Rickl, Edwin Wagner, Christine Lechner, Martin Wenninger, Josef Stegmeier und Brigitte Gehring erneut gewählt. Thomas Müller wurde neu für den ausscheidenden Heimatforscher Josef Wenninger gewählt. Wenninger erklärte nach zwanzig Jahren Vereinstätigkeit seinen Rücktritt. Vorsitzender Gehring musste das schweren Herzens akzeptieren und bedankte sich für seine Aktivitäten der letzten Jahre. Wenninger war, seinen Worten zufolge, eine Person, die die Historie gelebt hat. Mit seinem Rücktritt verlieren der Verein und die Vorstandschaft viel historisches Wissen. Er weiß sehr viel über die Römerzeit, war für die jährlichen Maiwanderungen, Vorführungen mit alten Dreschmaschinen, Besenbinden und Laubrechen
prädestiniert. Über alte Flur- und Hausnamen ist er sehr gut informiert. Wenninger wurde mit einem Geschenk des Vereines verabschiedet.
Wenninger gab anschließend ein Resümee über seine Tätigkeit. Er erzählte, wie er vor 55 Jahren zur Heimatforschung kam und durch Verbindungen zu vielen Archiven Zutritt bekam.
Sein Highlight war aber die Beteiligung bei der Ausgrabung von Hirsch-, Höhlenbär- und Mammutknochen aus einer ca. 10.000 Jahre alten steinzeitlicher Höhle am Gerlesberg.
Vorsitzender Gehring gab noch einen ausführlichen Sachstand zum Thema Hallenbau/Lagerhaus wie bereits vorher schon von Bürgermeister Kilian angesprochen. Gehring zeigte sich tief enttäuscht über die langwierigen und überbürokratischen
Genehmigungsverfahren. Seit 2008 hat der Verein drei ordentliche Bauvoranfragen (Baupläne) im Landratsamt eingereicht.
Fazit: es gibt noch keine Aussicht auf eine Lösung. Laut Gehring fehlt es an der nötigen Privilegierung im Außenbereich bauen zu dürfen. Selbst für den von einzelnen Mündlinger und
Harburger Bürgern favorisierten alternativen Standort an der Fünfstettener Straße ist es nicht einfach zu bauen. Für die vom Heimatverein favorisierte Fläche am Sportplatz muss jetzt für
4-5 Jahre im Voraus die vierfache Ausgleichsfläche für den Ersatz einer einfachen Ahornhecke aus den 70er Jahren bepflanzt werden. Diese sogenannte Ökoausgleichsfläche wurde mittlerweile bepflanzt. Gehring hofft, dass dann anno 2021/2022 endgültig gebaut werden kann. Seinen Worten zufolgesind solche Praktiken: „Förderung des Ehrenamtes in Bayern“.
Dietmar Färber hatte noch einen Antrag. Er möchte ein Buch über Mündlinger Trachten schreiben und benötigt dazu die Unterstützung des Vereines. Von Josef Wenninger kam deshalb der Vorschlag über die Gründung eines Arbeitskreises für Nähen von Trachten. Interessierte sollten sich bei Gehring oder Färber melden. Gehring dankte noch der früheren Schriftführerin Maria Aucktor für die aktive Weiterführung der Chronikarbeit.
Anschließend richtete Gehring das Wort an alle Vorsitzende der Ortsvereine mit der Bitte um Überlassung von Berichten und Bildern zur Archivierung. Es gab noch einen Antrag
über eine Burgführung bei Nacht. Der Verein bemüht sich eine solche zu bekommen. Eine Anfrage über die Beiträge wurde geklärt. Kinder bis 18 Jahren sind im Familienbeitrag enthalten. Danach sind Sie selbst beitragspflichtig.