Leben in der Steinzeit
Mündlings Kinder bereiten sich auf das Dorfjubiläum vor
Harburg-Mündling (aum). Im Rahmen des Harburger Ferienprogrammes veranstaltete der Heimatverein Mündling ein Steinzeitfest. Mündling ist schließlich der Ort des ältesten Faustkeilfundes in Bayern.
15 ehrenamtliche Helferinnen kümmerten sich unter der Leitung von Evi Wenninger um die 50 Kinder (ihre beiden Kinder kamen passend zum Thema in Leder und Fell gekleidet). Die Hälfte der Anmeldungen kamen aus den übrigen Stadtteilen. Der Stadel und Garten des Pfarrhofes erwies sich für dieses Unternehmen geradezu als ideal.
Zunächst erhielt jedes der 5 – 15Jährigen eine Mammutplakette mit seinem Namen darauf. Als Begrüßungsdrink gab es in die aufgehaltene Hand einen Schluck Wasser zu trinken und verschiedene Körner zu essen. Der Begrüßungssong, von der Leiterin selbst gedichtet, wurde musikalisch mit Aststücken und Steinen begleitet.
Eingangs erklärte Evi Wenninger die Lebensweise in der Steinzeit. So wurden bei Grabungen zwischen Mündling und Sulzdorf Knochen von Mammut, Bison, Riesenhirsch, Höhlenlöwe, Wildpferd, Ren, Wolf und Hyäne gefunden. Zum besseren Verständnis hatte sie eine Ausstellung aufgebaut, welche fast schon professionellen Charakter aufwies. Dafür hatte sie keine Mühe gescheut, Fossilien aus der Pflanzen- und Tierwelt zusammengetragen und eine Stein-zeitlandschaft modelliert.
Neben dem theoretischen Vortrag errichteten die Kinder ein Sommer- /Winterlager mit Stöcken und Fellen. Josef Wenninger führte ihnen vor, wie mit einem Holunderstock Löcher in weiche Steine gebohrt werden können. Desweiteren stellten die Kids fest, wie beschwerlich es doch ist, mit Steinen Körner zu Mehl zu mahlen. Mit Kokosfasern fertigten sie eine Collage von einem Mammut. Ferner wurde ihnen gezeigt, wie aus gespannter Schnur und Hölzern ein Feuer entfacht werden kann.
Nachdem großer Andrang herrschte, mußten die Kinder für die verschiedenen Spiele in mehrere Gruppen aufgeteilt werden. Für das Steinzeit-forscher-Diplom sollten die Kinder schließlich einige Fertigkeiten unter Beweis stellen: Einen Hammer aus Silex-Stein mit einem Holzstöckchen verbinden. In Steinzeitröcken einen Hindernislauf mit einem Felsen auf Stangen über einige Barrieren tragen und mit diesem auf Beute schießen. Wasser in einem Ledertuch ans Ziel bringen. Eine Jagd mit Speer und Bogen. Herstellung eines steinzeitlichen Schmuckstückes mit Steinen und Lederresten. Ein Mammut mit Kohle und Erdfarben auf Ytongsteine malen.
Nach diesen erlebnisreichen, kurzweiligen Stunden waren die Kinder doch ziemlich geschafft und durften stolz ihr Diplom entgegen-nehmen.
Ein rundum gelungener Nachmittag, der es durchaus wert ist, im kommenden Jahr zum großen Jubiläum wiederholt zu werden.