| |
Getreideernte wie vor 50 Jahren Veranstaltung in Mündling anläßlich der 1200-Jahrfeier 2005 Harburg-Mündling (aum). Der Heimatverein Mündling führte kürzlich vor, wie die Bauern früher arbeiteten. Josef Wenninger erläuterte historische Erntetechniken: Von der Sichel, die bereits in der Jungsteinzeit (vor 3.500 – 4.000 Jahren)bekannt war, über die Gaugel, den Mähbinder bis zum Mähdrescher. Die 2. Vorsitzende des Heimatvereines Andrea Riedelsheimer konnte rund 250 Interessierte, darunter auch viele Auswärtige begrüßen, welche sich auf einem Getreidefeld nördlich Mündlingseingefunden hatten.Josef Wenninger begrüßte die Anwesenden ebenfalls und be-merkte, daß man sich hier im „Nordhof“ befinde, der früheraus 7 Höfen bestand und diese Vorführung eine Vorschau aufdie 1200 Jahrfeier Mündlings im nächsten Jahr sei. Wenningererklärte, daß die Zeit früher vor der Ernte eine Hungersnot war. Die Bauern warteten sehnlichst auf die neue Ernte. Der Berufsstand Bauer war damals noch ein ehrenwerter Beruf. Zur ersten Mahd trugen die Bauern damals Feiertagsgewand nach dem Motto „Bauernstand in Gotteshand“. Heutzutage sind die Bauern angeblich Umweltsünder und Giftspritzer. Weiter erklärte er die Ernte, angefangen mit der Sichel, über die Gaugel, Handablage, Mähbinder und Mähdrescher. Früher mußten auch Kinder mitarbeiten wie Bänderstrecken und Stroh mit dem Eggrechen ziehen. In den Entwicklungsländern ist die ganze Reisernte noch heute Handarbeit. Wenninger bedankte sich bei seinen Vorspannschnitterinnen und -schnittern und besonders bei der Familie Dürrwanger aus Fessenheim für die Überlassung des Mähbinders. Nach altem Vorbild beteten die Anwesenden vor Beginn der Ernte zum heiligen Veit, daß man sich nicht „sticht“ und „schneid“, das „Vater unser“. Nach dem Ausspruch „In Gottes Namen, fangen wir an“, was so viel bedeutet, daß alles gut gehen möge, konnte die Arbeit beginnen. Mit einem 40-jährigen Güldner Schlepper und einem Bautz Mähbinder wurde anschließend demonstriert, wie die Getreide- mahd damals ablief. Anschließend wurden die Garben zu „Mandelen“ aufgestellt. Die Schnittergruppe, die in entsprechender Kleidung gekommen war, machte es sich nach getaner Arbeit auf einigen Garben bequem und stärkte sich bei der mitgebrachten Brotzeit (Brot, Butter, Rettich, Schinken) und genehmigten sich auch einen Schluck aus dem „Ludder“ (eine mit Most gefüllte Tonflasche) und einem frischen Bier. Für die Besucher standen Kuchen, Kaffee und kühle Getränke bereit.
|
|
| |
|