Home
Behördeninfo
Hallenausbau
Dorffest 2013
Attraktionen
Vereinsheim
Terminkalender
Veranstaltungen
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
Ferienprogramm
Ausflüge /Vorträge
Historische Feste
Sonstiges
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1200 Jahrfeier
Chronik
unsere Heimat
Mitglied werden
Gästebuch
Kontakt
Impressum

Von Berg zu Berg ins Ellerbachtal 

Flurführung mit dem Heimatverein Mündling

Bei herrlichem Frühlingswetter machten sich rund 40 Interessierte auf, um Mündlings Flur entlang der westlichen Flurgrenze zu erkunden. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Martin Gehring, übernahm Josef Wenninger die Führung und vermittelte unterwegs geschichtliches Wissen. 

Vom Ausgangspunkt „Luggasse“ ging’s in südwestliche Richtung zum „Adlisberg“, hier befanden sich Grundstücke, welche einst im Besitz der Mündlinger Dorfadeligen waren. Es ist bekannt, dass am Agnestag 1338 die Brüder Ulrich und Johannes mit Rat ihrer Eheweiber einen Acker veräußerten. Auf dem „Schneckenberg“ hausten ehemals viele Weinbergschnecken.

Der „Steinbachweiher“ war in Zeiten des allgemeinen Weiderechts eine sichere Tränke für das Vieh. Im extrem trockenen Jahr 1947 wurde mit Jauchefässern Wasser für den Stall, das Vieh und Haus geholt. In den 60er Jahren wurde die Viehtränke zu einem Fischweiher umfunktioniert. 

Der „Edelmannsberg“ neben dem Ellerbach gelegen, gleichzeitig Grenze zwischen Bayern und Staufer, ist seit der Flurbereinigung 1974 zu zwei Dritteln im Besitz der Gemeinde und zu einem Drittel in Privatbesitz. Mitte des letzten Jahrhunderts wurden hier noch Mauerreste gefunden. Daher geht man davon aus, dass sich Edelleute angesiedelt hatten – von Rittern Ruediger und Roho von Mündlingen und einer Beurkundung durch drei Erzbischöfe und dem Bischof von Eichstätt wird im 12. Jahrhundert berichtet. Als sich Kaiser Heinrich VI, der Sohn von Barbarossa, auf seiner letzten Heerfahrt nach Italien und Sizilien befand, dankte er Ruediger von Mündlingen für seine Dienste inform von Schenkungen in Rudelstetten, Fünfstetten und im Sualafeldgau. 1329 musste Ulrich von Mündlingen wegen Schulden mehrere Leute an das Kloster Kaisheim verkaufen. Dorothea von Mündlingen lebte im Spital in Donauwörth und verkaufte 1419 ihr Gut in Erlingshofen. Im 14. Jahrhundert erscheint bei den Wöllwarths Besitz in den „Guigen“ mit eineinhalb Jauchert Wald (Edelmannsberg, jedoch nur mit Buschwerk bewaldet). Der Besitz geht nach Mündling auf den Widumhof = pfarrzugehörig.

Wenninger weiß aus Erzählungen seiner Vorfahren von einem Gespensterspuk, in welchem von einem Schimmel mit feurigen Augen, funkenspeiendem Kopf und einem Reiter ohne Kopf berichtet wird. Am 12. Februar 1381 stiften Calentin und Sophie von Mündlingen im Kloster Monheim einen ewigen Jahrtag.

Der Ellerbach diente von 1505 bis  1806 als Reichsgrenze zwischen Pfalz-Neuburg und der Oettingischen Hoheit, was ein Grenzstein nahe der Klärgrube von 1740 belegt. Ab Kaisheim kommend hat sich eine Römerstraße, ein sogenannter Fahrweg befunden, der über den Harthof, vorbei an der „Villa Rustica Grundhof“ (römischer Gutshof), Furth (= überqueren einer seichten Stelle der Wörnitz), über den Bock in Richtung Castell Munningen verläuft. Da der Harthof nach Gunzenheim eingepfarrt war, wurde auf Anregung des Gunzenheimer Pfarrers nach einem Streit zwischen Harburg und Mündling im Jahre 1840 die Erstellung des Ellerbachsteges durchgeführt.

An der „Schafswäsch“ traf die Gruppe auf den Naturwächter und Biberbeauftragten Karl-Heinz Kilian. Dieser erklärte ausführlich die Lebensweise der gefräßigen Nager: Der Biber ernährt sich ausschließlich vegetarisch und ist Profi im Bäume fällen, außerdem ist er ein gigantischer Baumeister. Die von ihm gefällten jungen Bäume und Äste schichtet er zu einem Damm auf und damit dieser dicht wird, verwendet er Schlamm, den er mit seiner Schwanzflosse feinsäuberlich zureibt.  Er ist ein treuer Geselle, der ein Leben lang mit einer Frau zusammen bleibt. Die Familie lebt mit zwei Generationen in der Biberburg, die sich oberhalb des Wasserspiegels im Trockenen befindet, wogegen der Zugang zur Wohnung unter Wasser ist und von außen nicht auszumachen ist.  

Im Jahre 1860 war der Biber in Deutschland ausgerottet. Einhundert Jahre später wurde er wieder eingesetzt und vermehrte sich stark. Mittlerweile sind im Landkreis 500-600 Biberpaare bekannt.

Zum Abschluss der Exkursion gab es für die Teilnehmer Kaffee und Kuchen.

 

 

Bei den Erklärungen

                                                                                                                       Hier hat der Biber schon kräftig genagt, die beiden Buben haben dennoch keine Angst.

 

 

       
       
       
       

 

ZurückWeiter
Heimatverein Mündling e.V.